Harmonie, den Geist des Friedens, und dies erzeugt eine Leere, ein Unverständnis, welches Zweifel und Unbehagen sät. Wir verstehen, dass wir nicht miteinander, sondern nebeneinander existieren und dass ein Gegeneinander eine weitere Option darstellt. Und so entwickelt sich eine Umkehrung dessen, ein Frust gegenüber dem, was man einst als "Gut" empfand, weil man nicht wusste was "Böse" war.
Desweiteren begreift der Herrscher eines Planeten seine eigene Welt in Zahlen und Fakten und rechnet dementsprechend zum Wohle seiner eigenen Prinzipien. Man brauch keine höhere mathe- matische Schule besucht zu haben, um zu sehen, was es für wirtschaftliche Vorteile hat, wenn man mehr Rohstoffe zur Verfügung hat. Wirtschaftliches Denken spielt also unabhängig von der Moral eine Rolle. Und dies wird noch verstärkt motiviert, wenn man die Einsicht gewinnt, dass die benachbarte Welt, mit der man willensfrei drei Wochen in einem Harmoniebrei schwamm, keine Zivilisation darstellt, welche ihre Ressourcen nutzt, sondern sich als eine Barbarei mit wackeliger Kommunikation entpuppt - vorausgesetzt man selbst gehört nicht zu letzterer Gruppe. Es leuchtet ohne weitere Erklärungen ein, dass die Verantwortung für die ordentliche, sinnvolle Nutzung eben dieser Ressourcen in den Aufgabenbereich des zivilisierten, verantwortungs- bewussten Herrschers fällt. Schließlich gehört zum Ausbruch aus der Barbarei nicht nur die Wahl der Staatsform, sondern auch die Fähigkeit eine höfliche Nachricht mit mehr als zwei Zeilen und bekannter Rechtschreibung zu verfassen.
Die Motive sind also erklärbar: Allen voran Frust an der Moral, welcher wirtschaftliches Denken und verantwortungsbewussten Umgang mit (fremden) Ressourcen motiviert. Nun wird nicht mehr jeder von der Macht des Hasen geschützt, nein, die Verantwortung liegt bei jedem einzelnen und das Recht des Stärkeren wird die Starken von den Schwachen scheiden. Es ist also nicht eine Frage der eigenen Arroganz, der verklemmten Bösartigkeit oder des Missachtens einer Art von Fairness, es ist das Recht es zu können, warum seit dem 31.03.07 die Raidschiffe zu fremden Planeten starten, in der Hoffnung mit vielen Ressourcen wiederzukehren. Und die Erfolge vieler Raider und
die Verluste vieler Geraideter bestätigen auch den individuellen Zweck des Wandels vom Stillstand zur Evolution. Somit sind wir nun an der Stelle, welche der Dogmatismus erst verhindert und letztendlich doch gefördert hat: Bei der eigenen Verantwortlichkeit für seine Prinzipien und seine daraus resultierenden Handlungen - ungeachtet anderer.
Diesen Grundsatz erfasste Goethe übrigens in einem anderen Zusammenhang und hätte es in der letzten Strophe von "Prometheus" nicht besser formulieren können:
Hier sitz ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu leiden, zu weinen,
Zu genießen und zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich!

 
 

               
 
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