Ein Kommentar von Dr. Saft
 
Der 31.03.07 war ein ganz normaler Tag im IW-Universum, doch der Schein trügt: Trotz der offensichtlichen Unterschiede in der Spielgestaltung etablierter Buddler-Fleeter-Allianzen und frisch- geschlüpfter, unerfahrener Solospieler vereinigte ein gottgegebener Dogmatismus das Universum - bis zu eben jenem Tag an dem die ersten Noob- schutzbarrieren fielen und die ersten potentiellen Raidziele ins Visier genommen wurden.
Was aus Sicht des kleinen Planetenherrschers am Rand der Galaxie mit Argwohn und Skepsis aus Angst um die eigenen Ressourcen beobachtet wird, ist mehr als ein statistischer Eintrag in die eigenen Geschichtsbücher.

Es ist die Preisgabe tausender Planeten für brutale Raidangriffe, gewissenlose Plünderungen und eiskalt kalkulierte Piraterie. Von der Moral der letzten 3 Wochen, als ein gegenseitiges Miteinander in Frieden nicht Option, sondern Dogma war, ist nichts mehr übrig. Von einen Tag auf den anderen fliegen die zahlreich erforschten Kriegsschiffe durch das Universum und die Ansammlung zu vieler Ressourcen wird zum Russisch Roulette mit teilweise vollem Revolver, wenn man unter den Jargon-Begriffen "Def", "Transen" und "Saven" nichts versteht. Aus organisierter Ordnung wird Chaos in seiner anarchistischsten Form, man möchte meinen, die Apokalypse beginnt nicht erst mit der Ankunft der Pinguine.
Abgesehen vom religiösen Aspekt der Umkehr der Werte nach 21 Tagen, stellt sich auch mir zu Recht die Frage: Warum kehren wir dem Frieden den Rücken in solch universalen Maßstäben?
Nun, dazu sollte man die Ursachen des Wertewandels sehen und die resultierenden Folgen betrachten: 21 Tage, von der Schöpfung der Welt bis zum Tag X des vermeintlichen Weltuntergangs, hatten wir doch alles was wir wollten, konnten bauen, forschen, kommunizieren und handeln - aber doch fehlte das entscheidende Glied in der Kette der persönlichen Entfaltung, welche das Zünglein an der Waage darstellen wird: Wir hatten nicht die Wahl zwischen "Gut" und "Böse"!

Unsere Handlungen waren begrenzt, unser Sein war von der stupiden, organisierten Planung des Aus- und Aufbaus unserer Welten geprägt, der göttliche Dogmatismus erlaubte keine Entfaltung und die Ehrfurcht vor den Strafen der Blasphemie machte uns gefügig. Die Moral, von der wir also sprechen, welche unsere wenige Handlungsfreiheit beeinflusst hat, war keine von uns gewonnene Erkenntnis, keine Zwischenstation auf unserem Weg zur Perfektion, sondern eine oktroyierte Vorstellung von der Welt, eine Fiktion, die der große Hasengott versteht, doch aber nicht der ins Leiden geworfene Mensch der ersten Evolutions- stufen im Kampf um Fortschritt und Macht. Wir können sie nicht begreifen, diese universelle

               
 
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