In jeder Nacht, zu jeder Stunde
so dreh'n sie mühsam ihre Runde.
Die Augen schwer, die Finger kalt
nur "Klick!" mal hier und dort ist's bald.
 
Der nächtlich' Wächter stolz und müd'
das stärkst' im ganzen Kettenglied
dreht mühsam Nacht um Nacht die Wacht.
Die Drecksarbeit allein' er macht.
 
Man stelle sich doch nur mal vor
des nächtens käme mal ein Tor
auf die Idee die Ress zu klauen.
Wer ist da, um Deff zu bauen?
 
's ist der Sitter in der Nacht
der Selbstgespräche führt und lacht.
 
Wenn alle and'ren schlafen geh'n
dann sieht man ihn im Mondlicht steh'n
hinauf zu all den Sternen seh'n
und einsam seiner Wege geh'n

Das Aug' so müd' und schwer die Lider
doch sinkt er nicht ins Bettchen nieder
erfüllet stetig seine Pflicht
und Müdigkeit bemerkt er nicht.
 
Und scheint die Nacht auch endlos lang
so ist doch keinem Schläfling bang
denn schlafen sie, so ist er da
und bannet jegliche Gefahr.
 
Des Morgens legt er sich zur Ruh'
deckt endlich seine Äuglein zu.
Doch halt! Oh Schreck! Oh schrecklich Graus!
Kein Morgensitter ist schon raus!
 
So quält er weiter Stund' um Stund'
sowas ist doch nicht gesund.